Am 13. Februar fand die Beteiligungs- und Infoveranstaltung zur Verkehrssituation in der Landauer Südstadt statt – jetzt ging es am 24. Mai noch mal um die Glacisstraße alleine.
Anwohnerinnen und Anwohner und alle weiteren interessierten Landauerinnen und Landauer waren ins DiZaP in der Georg-Friedrich-Dentzel-Straße 1 im Wohnpark am Ebenberg eingeladen. Die Verwaltung stellte die überarbeitete Planung für den Ausbau der Glacisstraße vor; im Anschluss bestand die Möglichkeit für Fragen und den Austausch miteinander.
Ergänzend zum Vor-Ort-Termin gibt's hier die am häufigsten gestellten Fragen zur Glacisstraße mit Antworten im Überblick:
Ist die Straßensanierung der Glacisstraße nötig und ist der Preis dafür angemessen?
Öffentliche Straßen, einschließlich der Kanäle und Leitungen unter Bürgersteig und Fahrbahn, sind in regelmäßigen Abständen zu sanieren. Zum Zeitpunkt des letzten Umbaus der Glacisstraße wurde dem Autoverkehr in der Straßengestaltung Vorrang eingeräumt. Damit eine moderne Straße ihren vielseitigen Funktionen gerecht werden kann, sind Anliegen des Fuß- und Radverkehrs und Themen wie Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit, Klimaschutz und Klimaanpassung zu berücksichtigen. Die Erneuerung der Glacisstraße wird daher mit 675.000 Euro von der Bundesregierung gefördert. Das sind rund 28 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 2,38 Mio. Euro, was zum Ausdruck bringt, dass der Preis auch aus Sicht des Bundes als angemessen und förderwürdig angesehen wird.
Planvariante Stand 11.01.2023Warum wird die Glacisstraße als Fahrradvorrangroute erneuert und wäre nicht die Vogesenstraße eine ebenso gute oder bessere Alternative?
Das Integrierte Mobilitätskonzept der Stadt wurde 2019 vom damaligen Stadtrat beschlossen und definierte sogenannte Vorrangnetze. Mit deren Verwirklichung gibt es für die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer eine direkte, sichere und komfortable Route auf allen wichtigen Verbindungsachsen der Stadt.
Die Glacisstraße ist auch deshalb Teil des Vorrangnetzes Rad, weil sie die parallel laufende Ost-West-Verbindung zum Marienring und zur Rheinstraße bildet. Diese beiden Straßen sind gemäß des Mobilitätskonzeptes Bestandteil des Vorrangroutennetzes motorisierter Verkehr. Anders als die Vogesenstraße ist die Glacisstraße direkt an die Weißenburger Straße angeschlossen und verknüpft damit den Südwesten Landaus mit der Innenstadt. Die Verbindung Richtung Osten wird über Rad-Vorrangrouten weiter südlich sichergestellt, so dass die Glacisstraße als Teil des Fahrradrings für Landau die geeignete Straße für einen Ausbau als Rad-Vorrangroute ist.
Grundsätzlich war die Vogesenstraße als Verbindung von der Südstadt zum Hauptbahnhof auch eine denkbare Variante. Bei der Erarbeitung des Förderantrags wurden deshalb die Vor- und Nachteile der Glacisstraße mit denen der Vogesenstraße abgewogen. Letztlich überwogen mit Blick auf den Südwesten und die bessere Anbindung an die Innenstadt die Vorteile der Glacisstraße.
Was bewirkt die Verkehrsführung durch Einbahnstraßen?
Einbahnstraßen sowie beschränkte Abbiegemöglichkeiten tragen dazu bei, dass der Verkehr besser fließt, Knotenpunkte leistungsfähiger werden und die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erhöht wird. Im Falle der Glacisstraße ist ein zweiter Streifen mit 30 Parkmöglichkeiten und 20 Bäumen möglich, da die Fahrbahn durch die Einbahnstraße schmaler ausfallen kann.
Ein von Westen über die Kfz-Vorrangroute Schlossstraße/Marienring kommendes Fahrzeug, das zwischen Bismarck- und Friedrich-Ebert-Straße in die Glacisstraße abbiegen möchte, ist durch die neue Verkehrsführung dazu angehalten, eine etwas längere Strecke zu fahren. Bei Fahrten von mehreren Kilometern handelt es sich nur um einen geringen Anteil der Fahrstrecke. An dieser Stelle gewichtet die Stadtverwaltung die Vorteile für Fuß- und Radverkehr, die Baumbepflanzung und Parkflächen höher. Zudem wird ein Zeitverlust durch Umwege in der Regel ausgeglichen, weil der Verkehr auf den Vorrangrouten deutlich besser fließt und die Knotenpunkte entlastet werden.
Im Ausbauquerschnitt sind die beiden Gehwege, die beiden Grün- und Parkstreifen sowie die Fahrbahn mit ihren jeweilig durchschnittlichen Breiten zu erkennen.Inwiefern ist die Planung der Glacisstraße ausgewogen oder sollten die drei Abschnitte nicht unterschiedlich geplant werden, um unterschiedliche städtebauliche Situationen aufzunehmen?
Die vorgelegte Entwurfsplanung folgt einem klaren Gestaltungsprinzip, das allen heutigen Bedürfnissen an einen funktionalen, sicheren, nachhaltigen und ansprechenden öffentlichen Raum gerecht wird. Die Planung nimmt Rücksicht auf Einmündungen, Grundstückszufahrten, topografische Gegebenheiten und den Untergrund. In Abstimmung mit den direkten Anliegerinnen und Anliegern werden noch Veränderungen im Detail vorgenommen, mit dem Ziel, zum Beispiel die Parkplatzanzahl zu erhöhen oder Stadtmobiliar in Form von Bänken an geeigneten Stellen vorzusehen.
Würden schräg oder senkrecht angeordnete Parkplätze nicht mehr Parkraum ermöglichen?
Nein. Alle denkbaren Varianten erhöhen nicht die Stellplatzanzahl, sie verringern die Verkehrssicherheit und reduzieren die Anzahl der Bäume und Grünflächen im Straßenraum. Mit anderen Worten: Längsparken ist nicht nur die sicherste Form des Parkens in diesem begrenzten Straßenraum, sondern auch diejenige, die am meisten Platz spart. In einer frühen Phase der Planung hat die Stadtverwaltung Schrägparkplätze geprüft. In dieser Variante beläuft sich im Abschnitt zwischen der Cornichon- und der Bismarckstraße die Zahl der Parkplätze auf 19 Stellflächen mit fünf Bäumen bzw. Grünflächen. Im Vergleich zur aktuellen Planung mit Längsparkplätzen handelt es sich also in diesem Abschnitt um die gleiche Anzahl an Parkplätzen, aber mit sechs Bäumen bzw. Grünflächen weniger.
Parkraumanalyse
Parkraum ist in Städten eine begrenzte Ressource. Der heutige Bedarf an Parkraum lässt sich nicht exakt ermitteln, da es keine auf die einzelnen Quartiere zugeschnittene Statistik gibt. Das Mobilitätsverhalten ist zu komplex, um konkrete Fahrzeugzahlen und damit Bedarfszahlen an Parkraum ableiten zu können.
Für die Beurteilung, wie viele Parkplätze ein Quartier braucht, damit die dort wohnenden und arbeitenden Menschen ausreichend Parkplätze vorfinden, sind Belegungszahlen zu ermitteln und Annahmen zum Mobilitätsverhalten zu treffen. Zum heutigen Bestand lässt sich festhalten, dass die über 1.400 Parkplätze im Parkquartier Süd zu jeder Tages- und Nachtzeit ausreichen, um den Bedarf zu decken. Erhebungen in den Jahren 2018 und 2022 haben ergeben, dass es zwar Straßen (insbesondere die Glacisstraße) gibt, die werktags weitgehend eine Vollauslastung vorweisen, wenige Gehminuten weiter zur gleichen Zeit aber Straßenzüge mit freiem Parkraum vorzufinden sind. Bereits bestehende und geplante Großparkplätze (Parkgarage Vinzentius-Krankenhaus, Parkhaus Medivicus) werden den zusätzlichen Parkplatzbedarf abdecken. Eine Reduzierung der Anzahl der Parkplätze in den öffentlichen Straßen der Südstadt erhöht die Verkehrssicherheit, wirkt einer Überhitzung des öffentlichen Raums entgegen und stärkt den Umweltverbund (Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV).
Parkraummanagement
Ein Ziel des Parkraummanagements ist der bewusste Umgang mit öffentlichem Straßenraum, der allen Menschen zur Verfügung steht. Beim Umbau von Straßen und Quartieren sind eine Vielzahl an Anforderungen an den Straßenraum zu berücksichtigten, darunter auch Raum für parkende Fahrzeuge. Gleichzeitig ist die Erhöhung des Grünanteils im Stadtgebiet ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung. Mittelfristig wird sich die Fahrzeuganzahl im städtischen Umfeld durch Sharing- und Alternativangebote reduzieren.
Ein Parkraummanagement in Landau ist notwendig, um den begrenzten öffentlichen Raum optimal zu nutzen. Die bisherige Umsetzung in der Südstadt hat dieses Vorhaben verfolgt, durch die Maßnahmen hat sich die Lenkung des ruhenden Verkehrs verbessert. Entscheidend dafür war die Aufhebung der Regelung einer Innenstadt mit Parkgebühren und einer Südstadt mit kostenlosen Parkplätzen, die die Südstadt zum Parken ansprechend machte.
Nach Einschätzung der Stadtverwaltung ist die Beobachtung richtig, dass der aktuelle Gebührenunterschied zwischen Innenstadt (30 Euro pro Monat) und Südstadt (18 Euro pro Monat) Parkverkehr in die Südstadt lockt. Die höhere Bepreisung der Innenstadt fußt auf der dortigen Nutzungsmischung aus Anwohnerinnen und Anwohnern, Pendlerinnen und Pendlern, Gastronomie, Handel und Kultur. Der Gebührenunterschied könnte dennoch künftig geringer ausfallen.
Weitere Maßnahmen des Parkraummanagements waren beispielsweise die Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen in der Nähe des Krankenhauses, um Besucherinnen und Besuchern die Parkplatzsuche zu erleichtern. Von einer Reduktion des Parksuchverkehrs profitieren die Anwohnerinnen und Anwohner. Die rechtlichen Voraussetzungen für das Anwohnerparken sind in der Südstadt in der Vergangenheit mehrfach geprüft worden und werden nicht erfüllt. Außerhalb dieses Instruments ist eine Bevorzugung (eine Reservierung) von Parkraum für Anwohnerinnen und Anwohner nicht möglich.
Der Stadtrat hat eine Ausweitung des Parkraummanagements in den nächsten Jahren auf einen Großteil der Kernstadt bereits beschlossen.
Zukünftiger Geltungsbereich des ParkraummanagementsKann die Straßenreinigung verändert werden, um die Parksituation zu entspannen?
Grundsätzlich ja. Das fordert allerdings eine Neuorganisation der Straßenreinigung im gesamten Stadtgebiet, was Zeit in Anspruch nimmt. In umgebauten Straßen wie der Friedrich-Ebert-Straße und zukünftig auch der Glacisstraße ist kein Parkverbot für die Zeit der Straßenreinigung mehr nötig. Die Parkplätze und die Entwässerungsrinne werden so angeordnet, dass keine Konflikte entstehen. Die Parkplätze stehen so die ganze Woche voll zur Verfügung.
Können individuelle Bedürfnisse von Anwohnerinnen und Anwohnern wie Lieferdienste oder Schwerbehindertenparkplätze bei der Weiterentwicklung des Parkraummanagements mitbedacht werden?
Ja. Wenn beispielsweise der Stadtverwaltung mitgeteilt wird, wo Schwerbehindertenparkplätze gebraucht werden oder wo Flächen für Be- und Entladevorgänge gefordert sind, können entsprechende Parkplätze oder Liefer- und Ladezonen eingerichtet werden.
In einem Liefer- und Ladebereich kann fünfzehn Minuten gehalten und be- und entladen werden, ohne Gebühren zu entrichten. Am Abend, in der Nacht oder am Morgen stehen diese Flächen den Anwohnerinnen und Anwohnern weiterhin als Parkraum zur Verfügung. Tagsüber wird somit vermieden, dass Wirtschaftsverkehr in zweiter Reihe zu halten hat, der fließende Verkehr und die Verkehrssicherheit beeinträchtigt werden.
Viele moderne Autos sind für die Einfahrten in der Glacisstraße zu groß, werden in der aktuellen Planung dennoch freigehalten. Warum ist das so und könnten nicht Eigentümerinnen und Eigentümer auf die freigehaltenen Hofeinfahrten verzichten, um weiteren öffentlichen Parkraum zu ermöglichen?
Grundsätzlich müssen Hofeinfahrten freigehalten werden. Die Einhaltung der erforderlichen Sichtweiten gewährleistet allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern Sicherheit. Daher kann in der Regel keine Parkfläche in direkter Linie zur Hofeinfahrt angeschlossen werden. Dabei handelt es sich um einen der hauptsächlichen Gründe für den reduzierten Parkraum in der Planung zur Umgestaltung der Glacisstraße. Eine freigehaltene Grundstückseinfahrt ist für Kinderwagen, Spezial- und Lastenräder, Fahrradanhänger oder ganz allgemein den Fußverkehr eine Möglichkeit, die Straße zu überqueren und den privaten Raum – die Hofeinfahrt – zu erreichen.
Es besteht dennoch die Möglichkeit, dass Anwohnerinnen und Anwohner auf diesen Raum verzichten und die Stadtverwaltung ihn als öffentlichen Raum ausbaut. Von dieser Möglichkeit, die die Stadtverwaltung offen ansprach, hat bis jetzt (Stand Mai 2023) keine Eigentümerin und kein Eigentümer Gebrauch machen wollen.
Warum ist Klimaanpassung ein Thema für die Südstadt und wie helfen Straßenbäume?
Im Rahmen des Klimaanpassungskonzeptes wurden Daten zur Hitzebelastung erhoben und ein umfangreicher Maßnahmenkatalog erarbeitet. Der nördliche Teil des Landauer Südens gehört zu den am stärksten belasteten Bereichen. Begrünte, unversiegelte Innenhöfe sowie möglichst wenig versiegelte Straßenräume sind wichtig für das Kleinklima eines Quartiers. Ein Bereich heizt sich umso stärker auf, je höher die Versiegelung ist.
Stadtgrün, insbesondere in Form von Bäumen, hilft in zweierlei Hinsicht gegen die gesundheitsgefährdenden Risiken: unversiegelte Flächen erhitzen sich weniger und die Sauerstoffproduktion, die Verdunstungskühle sowie der zusätzliche Schatten helfen bei der Kühlung der Stadt. Hinzu kommen weitere Effekte, wie beispielsweise die Filterfunktion für Feinstaub und Schadstoffe, Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten und Vögel, die Verschönerung des Straßenbildes und des Wohnumfeldes sowie die Verlangsamung des motorisierten Verkehrs durch optische und tatsächliche Verengungen des Straßenraums.
Karte Hitzeinseln aus dem KlimaanpassungskonzeptKarte Thermisch Belastung aus dem KlimaanpassungskonzeptGefährden weniger öffentliche Stellplätze die begrünten Innenhöfe?
Das ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Auf privaten Flächen gilt das Baurecht. Es kann Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer geben, die in einem gewissen Rahmen deshalb eine Baufreiheit besitzen. Den entfallenden öffentlichen Parkplatz durch einen privaten Stellplatz im Garten zu ersetzen, kann durchaus unter diese Baufreiheit fallen. Gleichzeitig besteht diese Option schon heute und wird begrenzt durch das Baurecht. Einige Innenhöfe sind für Fahrzeuge durch die engen Hofeinfahrten allerdings gar nicht erreichbar und viele Bewohnerinnen und Bewohner schätzen gerade an der Südstadt die Qualität ihrer privaten Grünflächen.
Welche Alternativen gibt es in Landau zum eigenen Auto?
Sechs von zehn Wege in Landau wurden 2018 zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt. Hinzu kommt seit Dezember 2022 der Landau Takt im Busverkehr, der beispielsweise mit der Linie 537 vier Mal pro Stunde eine Verbindung zu allen Bahnhöfen, beiden Krankenhäusern, allen weiterführenden Schulen, den wichtigsten Unistandorten und drei der vier Knotenpunkten des Bussystems aus der Südstadt heraus bietet. Am Abend und teilweise in der Nacht wird das Angebot ergänzt durch die VRNflexline, ein per Telefon oder Mobiltelefon buchbares Rufbusangebot für weniger als 2 Euro pro Fahrt. Es fährt mittlerweile an Donnerstagen, Freitagen und Samstagen bis 3 Uhr morgens, an allen anderen Tagen bis Mitternacht. Für die Stadtverwaltung war der Hinweis auf stationäres Carsharing eine wichtige Anregung. Mit lokalen Carsharing-Anbietern wird die Verwaltung für einen weiteren Standort in der Nähe der Glacisstraße Kontakt aufnehmen. Aktuell liegen die beiden Stationen für Carsharing im Süden mit der Cornichonstraße und dem Philosophengarten relativ weit entfernt. Ein Standort in der Nähe der Marienkirche eignet sich aus Sicht der Stadt daher gut.
Abbildung der Modal Split Untersuchung 2018
Kosten Fahrradbügel in der Glacisstraße Parkplätze und braucht es überhaupt Fahrradbügel?
Inwiefern könnten Ranken und Schlingpflanzen eine gleichwertige Alternative zu Stadtbäumen darstellen?
Grundsätzlich könnten auch andere Pflanzen, die an Rankgerüsten wachsen, Teile der Straßenbaumfunktionen übernehmen. Zur Orientierung könnte zum Beispiel das Volumen der Baumkronen als Referenz herangezogen werden. Dieses beträgt bei einem mittelalten Baum rund 100 Kubikmeter. Um ein vergleichbares Volumen mit Rank- und Schlingpflanzen zu schaffen, ergäbe sich unter Annahme einer durchschnittlichen Dicke des Rankvolumens von ca. 25 Zentimetern ein Flächenbedarf von rund 400 Quadratmetern um das Volumen eines mittelalten Baumes zu ersetzen.
Hierbei wäre vertieft zu prüfen, ob und wie die Rankgerüste im Straßenraum und im Wohnumfeld am vorteilhaftesten gestaltet werden könnten, zum Beispiel Rankgerüste an Stellplätzen oder von einer zur anderen Straßenseite.
Rankgerüste, die von einer Straßenseite zur anderen die Glacisstraße in einer Breite von einem Meter überspannen würden, ergäben eine Rankfläche von ca. 20 Quadratmetern. Bei der Montage von Rankgerüsten an Parkplätzen könnte pro Parkplatz mit ähnlichen Werten gerechnet werden.
Die Höhe der anfallenden Zusatzkosten für diese theoretisch denkbaren Lösungen können von Seiten der Verwaltung aktuell nicht exakt beziffert werden. Aufwand für Herstellung und Unterhalt wären im Vergleich zu einer Baumpflanzung erheblich höher.
Sind die Stromleitungen in der Straße auf eine erhöhte Anzahl von E-Fahrzeugen und Photovoltaikanlagen ausgelegt?
Die EnergieSüdwest AG schätzt zuständigkeitshalber bei jeder Straßenbaumaßnahme die benötigten Kapazitäten der Stromleitungen ab und dimensioniert diese entsprechend. Im Bedarfsfall werden Leerrohre mit in die Gehwege gelegt. Bei größerem Leistungsbedarf wird an dieser Stelle eine Trafostation bedeutsam, die unter Umständen eingerichtet und finanziert werden müsste. Die Stadtverwaltung wird darauf hinwirken, dass das Stromnetz auf die steigende Anzahl an Photovoltaikanlagen auch in Altbauten und denkmalgeschützten Gebäuden sowie die steigende Zahl an E-Autos ausgelegt wird.
Inwiefern wird das Auftreten von Starkregen in der aktuellen Straßenplanung berücksichtigt?
Der jetzige Straßenquerschnitt mit seiner starken Wölbung der Fahrbahn bietet kaum Puffer für Oberflächenwasser. Zudem sind die Straßen- und Gehwegflächen derzeit komplett versiegelt. In der Neugestaltung der Glacisstraße werden größere versickerungsfähige Baumscheiben zur Aufnahme von Oberflächenwasser angelegt. Auch der Scheitel der neuen Fahrbahn liegt tiefer als bei der gegenwärtig stark gewölbten Fahrbahnoberfläche. Insgesamt kann so durch die neugestaltete Straße – trotz der als Beitrag zur Barrierefreiheit weniger hohen Bordsteine – mehr Wasser gepuffert werden als zuvor. Die Straßeneinläufe zur Ableitung des Oberflächenwassers werden in ausreichender Zahl eingebaut.